Auf meinem Blog www.kritischsein.de am 16.12.2012 veröffentlicht:
Ich bin im Jahr 2000 und im Jahr 2011 aufgrund von anhaltender Schlaflosigkeit in die Fänge der Psychiatrie geraten. Ich wurde sowohl in 2000 als auch in 2011 gegen meinen erklärten Willen mit stärksten Neuroleptika zwangsbehandelt. Man unterstellte mir in beiden Fällen Psychosen, die ich nie hatte, und ich habe völlig aus der Luft gegriffene psychiatrische Diagnosen erhalten. So wurde mir mein Misstrauen in die Schulmedizin als “anhaltende wahnhafte Störung” ausgelegt. Dass dieses Misstrauen nichts anderes ist, als eine freie Meinungsbildung aufgrund eigener Erfahrungen und intensiver Recherche, interessiert Psychiater nicht.
Im Jahr 2000 wurde ich mit Worten genötigt, hochdosiertes Haldol, der Hammer unter den Neuroleptika, zu schlucken, indem man mir Gewalt für den Fall der Verweigerung androhte: „Entweder Sie schlucken das jetzt oder wir lassen Sie zwangseinweisen, dann bekommen Sie das mit Gewalt verabreicht.“ Ich habe damals die Gutachterstelle für ärztliche Behandlungsfehler eingeschaltet, aber da dort auch nur Psychiaterkollegen sitzen, führte dies zu keinem befriedigenden Ergebnis.
Im letzten Jahr (2011) hat man mich sogar mit roher Gewalt mit 7 oder 8 Personen ans Bett gefesselt, um mich zu zwingen, erneut stärkste Neuroleptika zu schlucken, nachdem mein Mann mich in dieser Klinik vertrauensvoll abgeliefert hatte, aber zwischenzeitlich gegangen war und ich dem Krankenhauspersonal nun alleine ausgeliefert war.
Dies war ein für mich traumatisches Erlebnis, dass mein Weltbild in seinen Grundfesten erschüttert hat. Es ist schwer zu begreifen, dass es möglich ist, unschuldigen Menschen, die zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für sich oder andere darstellten, körperliche Gewalt anzutun und sie der Freiheit zu berauben.
Gegen die Psychiatrie, in der ich beide Male gezwungen wurde, hochpotente Neuroleptika, die ich nie gebraucht habe, zu schlucken, wurde bereits in der Vergangenheit wegen menschenrechtsverletzender Fixierungen ermittelt. Aber das Verfahren wurde wie üblich gegen Zahlung einer Geldstrafe eingestellt. Wenn die Justiz sich schützend vor die Täter stellt, liegt in einem angeblichen Rechtsstaat Einiges im Argen.
Mit dem vorläufigen Entlassungsbericht im letzten Jahr (2011) wurde mir wiederum eine „anhaltende wahnhafte Störung“ ebenfalls aufgrund meines mangelnden Vertrauens in die Schulmedizin unterstellt. Ich habe später den ausführlichen Entlassungsbericht angefordert, weil ich sehen wollte, wie man das begründet. Im endgültigen und ausführlichen Entlassungsbericht, der erst im Februar 2012, also 6 Monate nach meiner Entlassung aus der Klinik im August 2011, erstellt oder zumindest abgeändert wurde, steht nun aber, oh Wunder, eine wieder andere Diagnose, und zwar soll ich nun eine „schizoaffektive Störung“, eine Mischung aus Psychose, Manie und Depression haben.
Ich bin sehr dankbar für diese Abänderung, zeigt dies doch deutlich, dass man sich offensichtlich willkürlich irgendwelche Diagnosen aus den Fingern saugt. Ich hatte jedenfalls zeit meines Lebens keine Symptome weder für eine Psychose, noch eine Depression und erst Recht keine Manie.
Sicher hatte auch ich im Leben Probleme, wie sie jeder Mensch mal hat, aber ich bin mit meinen Problemen immer aus eigener Kraft zurecht gekommen und hatte es nie nötig, irgendwelche Psychopharmaka zur Bewältigung von Lebenskrisen einzunehmen.
Und weder im Jahr 2000 noch im Jahr 2011 hatte ich Lebenskrisen, sondern ich konnte schlicht und ergreifend nicht schlafen, und das auch noch aufgrund einer durch ärztliche Behandlung ausgelösten Stoffwechselstörung der Schilddrüse! Das war alles!